Ausbau einer nachhaltigen Cashew-Wertschöpfungskette.

Über die Hälfte der weltweiten Cashew-Ernte stammt aus Afrika. Rund 95 % der afrikanischen Cashews werden jedoch in Asien weiterverarbeitet. Per Schiff werden die Cashews von Westafrika nach Asien transportiert. Dort werden die Cashews in grossen Fabriken maschinell geknackt und anschliessend als genussfertige Kerne für den Verkauf nach Europa geschickt. Nicht nur die Wertschöpfung vor Ort geht verloren, auch längere Transportwege und ein deutlich grösserer CO2-Ausstoss belasten die Umwelt. Deshalb möchte HALBA gemeinsam mit Coop und gebana die Wertschöpfung im Ursprungsland fördern und somit unnötige Transportwege vermeiden. 

Verarbeitung vor Ort für mehr Wertschöpfung und kürzere Wege.

Aktuell bezieht HALBA die Hälfte der Bio- und Fairtrade-zertifizierten Cashews von einem Nachhaltigkeitsprojekt des in Burkina Faso ansässigen Partnerunternehmens gebana. Das Projekt fördert die Verarbeitung der Cashews im Ursprungsland: Die Cashews wachsen nicht nur in Burkina Faso, sondern werden auch dort verarbeitet. Damit kann die Wertschöpfung in Burkina Faso erhöht werden. In einem Land, dessen Wirtschaft weitgehen auf Landwirtschaft basiert und in dem 40 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben.

Durch die Verarbeitung in Burkina Faso können die Nüsse zudem bereits nach einem halben Monat direkt nach Europa verschifft werden, wodurch unnötige Transportwege eingespart werden.  

Neue Anbaumethode und Fabrik als wegweisendes Vorbild.

Das Nachhaltigkeitsprojekt von HALBA vermittelt den Cashew-Produzenten in Bobo-Dioulasso, die zweitgrösste Stadt in Burkina Faso, die Grundlagen für eine dynamische Agroforstwirtschaft (DAF). Der gezielte Mischanbau von Cashews in Kombination mit lokalen Baumarten und Sträuchern ist weltweit einmalig und wirkt der Wüstenbildung in der Sahelzone entgegen. Die durch die Anbaumethode verbesserte Bodenqualität steigert die Erträge und ermöglicht den Anbau von Bohnen und Getreide, wodurch das Einkommen der Bäuerinnen und Bauern diversifiziert und ein Beitrag zur Ernährungssicherheit geleistet wird. Neben dem diversifizierten Einkommen profitieren die Bauernfamilien auch von Bio- und Fairtrade-Prämien. In der Sahelzone wie in Burkina Faso ist die dynamische Agroforstwirtschaft bisher weniger bekannt.

Im Rahmen des Projekts werden sowohl die Agrotechniker von gebana als auch die Bäuerinnen und Bauern geschult. Neben Investitionen in den Anbau plant gebana ihre Verarbeitungskapazitäten mit einer neuen Fabrik zu erhöhen.

Ziel ist nicht nur eine effiziente Verarbeitung, sondern auch ein nachhaltiges Energie- und Abfallmanagement. Die Abfälle aus der Cashew-Verarbeitung (Schalen) können zur Energiegewinnung für weitere Verarbeitungsschritte sowie für die Produktion von Kompost genutzt werden. Der Kompost wiederum kann von den Bäuerinnen und Bauern zur Düngung ihrer Felder genutzt werden. Zusätzlich soll eine integrierte Solaranlage die CO2-Emissionen reduzieren.